Aufruf, den 20sten Jahrestag der Ermordung Thomas Sankaras zu begehen.

2007 Sankara-Jahr… wagen wir es, die Zukunft zu erträumen

Am 15. Oktober 2007 jährt sich die Ermordung von Thomas Sankara zum 20sten Male. Hauptmann Thomas Sankara, Präsident von Burkina Faso, wurde damals während der Ausübung seines Amtes ermordet.
Dieses Verbrechen, immer noch unbestraft, hat das Land zerrüttet und in die Entmutigung gestürzt. Dennoch, obwohl die neue Macht sich bemüht, das Werk Thomas Sankaras und seines Stabs rückgängig zu machen, bleibt dieses Werk, vollendet in nur vier Jahren, lebendig in den Herzen der AfrikanerInnen und der Menschen, die heute kämpfen, da dieses Werk auch heute immer noch mit den Bedürfnissen und Wünschen des Kontinents verbunden bleibt. Ob es sich um den Schuldenerlass, das Problem des Neokolonialismus, den aktiven Kampf gegen die Korruption, die Förderung von Frauen, die ländliche Wirtschaft, den Verantwortlichkeiten der BürgerInnen, die Gesundheit oder die Bildung handelt, Thomas Sankara escheint wie ein großer Vorreiter. Die Bemühungen, die Sankara von sich selbst und anderen verlangte, zielte darauf ab, eine bessere Zukunft auf einer soliden Basis zu erbauen. Dieser ständige Anspruch verlangte Opfer auf Seiten der Menschen. Nun, es ist festzustellen dass die Burkinabe zu einem großen Sprung zurück gezwungen wurden. Trotz der demokratischen Maske der jetzigen Macht verschärft sich eine bodenlose Misere Jahr für Jahr während sich eine wohlhabende Klasse ohne Scham bereichert.
Die Anspruchslosigkeit Sankaras, sein lebendiger Geist, sein Humor, seine Geradlinigkeit, seine Freigiebigkeit gefällt einer bewussten, afrikanischen Jugend, die sich in ihm wiedererkennt und deren Enthusiasmus sich in der Gründung von "Clubs Sankara" entlädt: in Mali, in Senegal, in der Elfenbeinküste, in Benin, in Guinea. Auch europäische, asiatische, latein- und us-amerikanische Jugendliche haben sich spontan in "Clubs Sankara" zusammengeschlossen.
Zwanzig Jahre später haben die Gedanken Thomas Sankaras keine Falten angesetzt, ganz im Gegenteil! Es ist jene sankaristische Aktualität, die wir am 15. Oktober 2007 ins öffentliche Licht rücken wollen.
Die CIJS (Campagne Internationale Justice pour Sankara — Internationale Kampagne Gerechtigkeit für Thomas Sankara) hat in den letzten zehn Jahren vielfache juristische Anstrengungen unternommen, um Gerechtigkeit für Thomas Sankara zu erreichen. Zuerst vor allen gerichtlichen Instanzen in Burkina Faso, wo sie zurückgewiesen wurde, dann 2006 bei der UNO, wo sie endlich gewonnen hat. Dieser Sieg, der einen Präzedenzfall vor der UNO und in Afrika im Fall der Ermordung eines Staatschefs darstellt, muss jedoch von dem Regima in Burkina Faso respektiert werden, welches die Straflosigkeit vorangetrieben hat. Der 20. Jahrestag muss einen Moment der Mobilisierung und des Drucks im Land darstellen, damit Burkina Faso endlich seinen internationalen Verpflichtungen nachkommt, Thomas Sankara und seiner Familie Gerechtigkeit geschehen lässt und damit eine echte Aussöhnung im Land ermöglicht.
Das ganze Jahr 2007 über, das Sankara-Jahr, werden wir unseren Kampf und unsere Aktionen intensivieren, und das Niveau unseren internationalen Koordination erhöhen. Wir wollen verschiedenste Formen der Mobilisierung in möglichst vielen Ländern des Planeten organisieren, und als zentralen Punkt eine internationale, dreitägige Aktion in Ouagadougou, um am 15. Oktober 2007 dem 20. Jahrestag der Ermordung Thomas Sankaras zu gedenken.
Wir rufen daher alle populären Organisationen, sozialen Bewegungen, ArbeiterInnenorganisationen, Frauenbewegungen, Bauerngruppen, kommunitäre Organisationen, NGOs, politschen Kräfte und alle BürgerInnen, des Nordens wie des Südens dazu auf, an den Aktionen teilzunehmen, die im Oktober in Burkina Faso stattfinden werden, und/oder an den "dezentralen" Aktionen teilzunehmen. Wenn wir uns der "möglichen anderen Welt" annähern wollen, so ist es fundamental wichtig, die Aufmerksamkeit der Welt auf die afrikanischen Kämpfe und Widerstandsaktionen zu lenken und die großen Kämpfe Thomas Sankaras wieder auf die Tagesordnung zu setzen.
Wir laden euch alle auf der ganzen Welt ein, sich mit uns zusammenzutun und lokale Organisationskommittes zu gründen. Dieser Aufruf verlangt daher eine stärkere Verwurzelung in allen Ländern Afrikas, in denen es SympathisantInnen Sankaras gibt, um ein Maximum an Kommittes zu haben, gemeinsam mit denen, die in der Diaspora organisieren.

Lasst uns dieses Jahr 2007, von denen, die sich auf sein Erbe beziehen, zum Sankara-Jahr ausgerufen, ein Jahr der Studien, der Reflexionen, des Kampfes gegen die Straflosigkeit und der Organisation für die kommende Kämpfe machen.

Das provisorische Kommitee der internationalen Koordination der Organisation des 20. Jahrestags des Todes Thomas Sankara.

Kontakt in Deutschland :      Dipama Hamado  dipamss@yahoo.fr

2 Kommentare

    • > Aufruf, den 20sten Jahrestag der Ermordung Thomas Sankaras zu begehen.
      Hätten alle Staaten Afrikas einen solchen Führer wäre heute ein starker Kontinent Afrika kein Thema.Kein Hunger
      und auch kein Krieg.Leider sagt die Geschichte das der Afrikaner alles was gut ist ermordet Oder Sie sind Krank wenn nicht geschossen wird.
      Ganz Europa schaut zu wenn ein Mugabe
      Theater spielt.84 Jahre und voll bekloppt.
      In Kenia das Spiel,alte Leute die keinen Platz machen.Und auf die Leute schiessen lässt.Profit und Gier

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