Präsident Thomas Sankara könnte heute seinen 62. Geburtstag feiern, wenn er nicht von Blaise Compaoré, dem aktuellen Präsidenten Burkina Fasos, und Gilbert Diendéré, seinem privaten Generalstabschef, ermordet worden wäre. Letzterer wurde im Mai 2008 anlässlich eines Frankreichaufenthaltes im Nationalorden der französischen Ehrenlegion in den Ritterstand erhoben.

Präsident Thomas Sankara repräsentierte die Hoffnung eines ganzes Kontinents und verkörpert noch heute das Vorbild einer entschlossenen, ehrenhaften, mutigen und kreativen Führungspersönlichkeit. Er irritierte durch seine unkonventionelle Stellungnahme, frei von Zugeständnissen an die Westmächte bei gleichzeitiger Schaffung einer neuen, alternativen, „autozentrierten“ Entwicklungsstrategie.

Seitdem lassen zahlreiche Zeugenaussagen die Theorie eines internationalen Komplotts mehr als glaubwürdig erscheinen (mehr dazu unter: http://thomassankara.net/?p=1104).

Leider wurde jedoch offenbar alles getan, um eine Untersuchung der Umstände seiner Ermordung zu verhindern, sowohl in Burkina Faso als auch in anderen Ländern. Blaise Compaoré war im November 2011 eingeladen, um vor dem Internationalen Strafgerichtshof über Frieden zu sprechen, obwohl sich während des Prozesses gegen Charles Taylor vor dem Sondergericht für Sierra Leone Stimmen erhoben, dass Compaoré selbst auf die Anklagebank gehöre. Gleichzeitig organisiert sich eine mächtige Lobby in Frankreich und den Vereinigten Staaten, um sein Image auf dem internationalen Parkett zu verteidigen. Und dies aus gutem Grund, sind dies doch zwei Länder, die laut Aussage der liberianischen Zeugen am Komplott gegen den Präsidenten Thomas Sankara beteiligt waren.

Mit Hilfe unserer Unterschriftenkampagne (mehr dazu unter http://thomassankara.net/?p=880) konnten wir im Juli 2011 einen parlamentarischen Untersuchungsantrag bei der Nationalversammlung einreichen (mehr dazu unter http://thomassankara.net/?p=1097) – dies auch dank der wertvollen Unterstützung der Association SURVIE (http://www.survie.org ).

Doch wir müssen den Druck seitens der BürgerInnen erhöhen, ohne den Gerechtigkeit nicht möglich sein wird. Im Jahr 2012 wird sich Thomas Sankaras Tod zum 25sten Mal jähren. Es soll das Jahr der Wahrheit und Gerechtigkeit werden.

Wir rufen die BürgerInnen, Parteien, Vereine und Organisationen auf, unsere Kampagne mit neuen, öffentlichen Initiativen zu verstärken.

Und ohne erst auf eine gerichtliche Untersuchung zu warten, rufen wir JournalistInnen auf, die Nachforschungen wieder aufzunehmen, HistorikerInnen, erneut zu recherchieren, DokumentarfilmerInnen, neues Filmmaterial zu produzieren, damit die Welt endlich die ganze Wahrheit über die Ermordung des Präsidenten Thomas Sankara erfährt.

Wir rufen die Abgeordneten, die Mitglieder der Kommission für Auswärtige Angelegenheiten, die Kandidaten der nächsten Wahlen in Frankreich auf, sich für die Freigabe der parlamentarischen Untersuchung auszusprechen.

Die Mitglieder der Kampagne „Gerechtigkeit für Thomas Sankara – Gerechtigkeit für Afrika“

Am 21. Dezember 2011, in Ouagadougou, Paris, Turin, Liège, Madrid und Toulouse.

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