Fidel Kientega in DEUTSCHLANDFUNK

 

Fidel Kientega Ehmalige Außenpolitischer Berater von Thomas Sankara Von 1983 bis 1987. Mitgrânder und Abgeordneter der UNIR/MS (Union pour la Renaissance/Mouvement Sankariste) Die erste Oppositionspartei in Burkina Faso seitder letzte Wahl 2005.

Es hat mich sehr begeistert mit ihm zu arbeiten, weil jeden Tag war es für mich ein ntdeckung dieser Persönlichkeit, der sehr ernst war und der attentiv auch war und der Fähigkeit haben zuzuhören und zu begreifen. Er hatte viel gearbeitet und hatte auch ganz einfach gelebt. In seiner Familie habe ich immer mit ihm gegessen. Und hatte nichts anderes, als ich heute esse in meinem Haus, und ich bin nicht reich. Er hatte diese Gewohnheit, dass er ab und zu heimlich in der Stadt geht, wo man Bier trinkt, so einfach saß und zu den Leuten hörte. Aber man kann nicht sagen, dass er Kommunist war. Er hatte immer nein gesagt. Wir wollen nicht diese Ideen so bloß von Ausland mitgebracht. Wir müssen alles nehmen, was uns helfen kann, um unsere selber Entwicklung durchzuführen.Auch Leute, die nicht intelligent sind, können klug sein, wie Tiere 

Ich bin täger und ich weiß, dass in der Busch die Löwen und die Büffel sind sehr klug. Und sie können intelligente Jäger töten in dem Busch. Er hat das. Ich glaube, er ist nicht intelligent, aber er hat Instinkt, um Dinge zu fühlen, um seine Macht zu bewahren, er weiß das.

Wir haben Fehler gemacht, zum Beispiel mit CDR "Comités de defénse de la Revolution". Wir hatten den Jungen überall im Lande immer gesagt, sie müssen teilnehmen an Revolution, sie müssen die Revolution verteidigen. Sie müssen die Macht nehmen. Und sie haben wirklich die Macht genommen. Er war ein bisschen utopistisch. Er hatte geglaubt, "ich hab was

gepflanzt, und man kann die Revolution nicht mehr stoppen." Man kann Sankara töten, aber die Revolution wirkt weiter. Das ist auch ein Irrtum von ihm.

Ich hab ihn zum letzten Mal am 15. Oktober denselben Tag seiner Ermordung gesehen, früh am Morgen im Präsidialamt. Und er war nicht traurig, er war weit von mir. Nach unserer Unterhaltung habe ich ihm von meiner Angst gesprochen, weil die ganze Stadt hat rumor über coup d`etat, über Unruhen, über Missverständnisse zwischen ihm und Blaise und am Ende hat er mir gesagt, "si tu échoues qu`au moins tu échoues en osant de grandes choses, de sorte que ta place eine soit pas parmi ces âmes froides et timides, qui eine connaissent ni la victoire ni la défaite." Wenn du scheiterst, ist dein Scheitern geringer, wenn du eine große Sache gewagt hast. Davon haben die kalten und furchtsamen Seelen keine Ahnung, die weder den Sieg noch die Niederlage kennen.

Und am 15. Oktober ist er mit seinen Eltern so lange geblieben, wie er niemals getan hat. Und als er Abschied nahm, hat er seine Mutter gesagt, ja, Muttter, wir werden uns nicht mehr sehen. Und die Mutter hat nicht aufgepasst. Als er draußen war, hat der Vater gesagt, dein Sohn sagt dir, dass sie sich nicht mehr sehen werden und du machst nichts. Und sie hat Sankara zurückgerufen und gefragt. Und er hat Ja gesagt: Man wird mich heute töten. Aber weinen sie nicht. Ich gehöre zur Geschichte jetzt. Ich hab das Wichtigste getan. Man wird mich nicht vergessen.

Als man Kalaschnikow hörte, überall in der Stadt konnte man hören: Bababab, bababa. Hat der Vater seine Frau angerufen und gesagt: Hörst du zu. Das ist Sankara, das man tötet. Und sie haben gesagt zusammen Halleluja.

Jeden Donnerstag am Abend trieb er Sport. Er hatte eine Versammlung um vier Uhr und er wollte von dieser Versammlung in Sport gehen. Er trug Sportshemd, und 15 Minuten achdem sie angefangen haben mit der Versammlung sind eine Militär-Eskorte gekommen mit einem Wagen und Kalaschnikow und haben angefangen zu schießen. Sankara hat den Leuten, die mit in der Versammlung waren, gesagt: setzt euch hin und bleiben Sie ruhig. Sie wollen mich. Ich werde herausgehen, damit Sie weiterleben können. Und er ist tatsächlich rausgekommen und sie haben ihn einfach getötet und sind trotzdem in Saal gegangen und haben alle

Leute erschossen. Ja.

Der Vater von Sankara hatte immer gesagt, dass er zwei Kinder hat. Und der eine heißt Sankara und der zweite heißt Blaise Compaoré. Und er hat diese Blaise Compaoré wirklich im Herzen adoptiert. Trotz der Tod seines Kindes hat er immer gesagt: "Ich hab ein Kind

verloren, es gibt noch ein, und ich warte, dass er zu mir kommt und sagt, ja du bist mein Vater." Er hat gewartet und ist er nie zu ihm gegangen, nie.

Sendung: Dienstag, 09.10.2005

 

Der Preis der Unbestechlichkeit – Thomas Sankara, Freiheitsmythos in Afrika

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