PRESSEERKLÄRUNG
Das Team der Webseite thomassankara.net hat die Entscheidung getroffen, zur von der (burkinischen, A.d.Ü.) Regierung vereinnahmten „Initiative Centre Thomas Sankara“ (siehe http:/thomassankara.net/projet-de-developpement-des-quartiers-dagnoen-et-wemtenga-de-ouagadougou-par-la-creation-du-centre-thomas-sankara) Stellung zu beziehen. Am 5. August 2016 hat die Gruppe auf der Grundlage von erhaltenen Informationen einen Text publiziert, der als Ergebnis einer internen Debatte entstand. Diese wurde angestoßen, nachdem eines ihrer Mitglieder vom Minister Tahirou Barry im Monat Mai 2016 angesprochen wurde. Die folgende Erklärung wurde am 5. August 2016 mit 13 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen angenommen.
„- in Anbetracht dessen, dass diese Regierung von Politiker*innen geleitet wird, die zur Ermordung von Thomas Sankara, zur Beschmutzung seines Namens und zum Versuch, ihn aus der Erinnerung der Burkinabè und aller Völker zu löschen, beigetragen haben;
– in Anbetracht dessen, dass es (das Team, A.d.Ü.) keinerlei wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit dieser Regierung in Betracht ziehen kann, solange über die Ermordung Thomas Sankaras und sämtliche Verbrechen des Regimes Blaise Compaoré keine Gerechtigkeit gesprochen wurde;
– in Anbetracht dessen, dass die verschiedenen Kräfte, die sich auf Thomas Sankara berufen, uneins und damit in Zukunft anfällig für verschiedenste Formen der Manipulation sein werden;
– in Anbetracht dessen, dass der Kulturminister, welcher diese Initiative lanciert hat, keinerlei politisches Gewicht innerhalb der Regierung wie außerhalb dieser hat, um die Unabhängigkeit (des Projektes, A.d.Ü.) von der Regierung, die er verspricht, sichern zu können;
beschließt die Gruppe der Webseite, diese Initiative weder zu unterstützen noch mit ihr zusammenzuarbeiten, und entscheidet, dass ihr Server nicht für den weiteren Austausch über das Projekt mit der Regierung zur Verfügung steht.
Sie (die Gruppe, A.d.Ü.) bedauert, dass einige Kräfte, die sich auf das Ideal Thomas Sankaras berufen, es vorziehen, die Vereinnahmung (der Initiative, A.d.Ü.) durch die Regierung zu akzeptieren, anstatt sich zusammenzufinden und eine ehrliche und konstruktive Diskussion zu führen, um Wege zur Unterstützung einer von der Regierung unabhängigen Initiative zu suchen.
Jene, die sich auf das Ideal Thomas Sankaras berufen, können nur aus einer Machtposition heraus im Bewusstsein ihrer Kapazität, ein solches Projekt in völliger Unabhängigkeit zu leiten, vereint und gestärkt durch erfolgreiche Initiativen Verhandlungen mit der Regierung anstoßen, sobald das Zentrum gebaut ist, und dessen Leitung einfordern.“
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Nach einer Pressekonferenz, die am 25. August organisiert wurde, nehmen wir die Bereitschaft, unsere Positionen in Betracht zu ziehen, insbesondere den Wunsch nach einer vollständigen Unabhängigkeit von der Regierung, zur Kenntnis.
Absichtserklärungen werden jedoch nicht ausreichen. Es bleiben zahlreiche Widersprüche, die es auszuräumen gilt.
– Wir bestätigen, dass der Initiator des Projektes niemand anderes als der Kulturminister Herr Tahirou Barry ist, welcher einer am 13. März 2016 darüber im Ministerrat informiert hat
– Die Pressekonferenz wurde auf der Facebookseite des Kulturministers als von diesem Ministerium veranstaltet angekündigt.
– Der Minister Tahirou Barry ist laut einer provisorischen Liste, die wir erhalten haben, Mitglied des Planungskomitees
– Laut Voraberklärung sollen die verschiedenen Projekte an einen Tisch gebracht werden, es wurde jedoch niemand von den ursprünglichen Initiator*innen des Projektes, welches vom Ministerium vereinnahmt wurde, über das Voranschreiten des Projektes oder die Pressekonferenz informiert. Das Projekt existiert seit März 2015 (siehe http://thomassankara.net/projet-de-developpement-des-quartiers-dagnoen-et-wemtenga-de-ouagadougou-par-la-creation-du-centre-thomas-sankara/). Selbstverständlich ist eine Gedenkstätte notwendig. Das Team der Seite thomassankara.net bekräftigt erneut seine Verfügbarkeit für jegliches von der Regierung absolut unabhängige Projekt. Jegliche Zusammenarbeit mit der Regierung, jegliche Subventionierung ihrerseits muss derzeit konsequent abgelehnt werden, solange über die Morde des 15. Oktober (1897, A.d.Ü.) keine Gerechtigkeit gesprochen wurde. Die wahren Initiator*innen müssen ihren Platz finden. Der Geist Thomas Sankaras, der sie (die Initiative, A.d.Ü.) charakterisierte, indem sie auf die Mobilisierung der Bevölkerung setzte, muss ebenso wie die Suche nach den Zielen entsprechenden Fördermitteln im Mittelpunkt stehen.
- August 2016
Das Team der Webseite thomassankara.net
Kontakt: info@thomassankara.net